Weitsicht, und das sommerliche Denken an den Herbst
Wer sich dem Abenteuer des Gärtnerns verschrieben hat, hat sich naturgemäß kleineren oder größeren abenteuerlichen Gegebenheiten zu stellen. Unwägbarkeiten aller Art sind einer Begegnung gewiss: Witterungskapriolen, nicht unbedingt gern gesehene Gäste aus dem Reich der Tiere, Insekten und Mikroben, auch spontan und bestens gedeihende Pflanzen, gemeinhin als Unkraut bekannt, oder nicht zuletzt der eigenen Tendenz zur Faulheit hat man sich zu stellen.
Wie andere Abenteurer auch, versucht sich der Gärtner durch eine gute Planung und Weitsicht seinem Ziel zu nähern, und das Gärtnerleben zur angenehmen Seite hin zu gestalten.
Jetzt im Hochsommer sei also neben vielen anderen Gedankengängen, an den Herbst gedacht. Wahrscheinlich sind einige Beete bereits abgeerntet, und bevor man diese dem Unkraut überlässt, bietet sich die Möglichkeit Pflanzliches für die herbstliche Ernte in die Erde zu bringen. Die noch zur Verfügung stehende Kulturzeit ist nicht mehr allzu lang, zwei, höchstens drei Monate Vegetationszeit sollen reichen um die herbstliche Ernte zu sichern. Pflanzen mit einer relativ kurzen Kulturzeit sind die angedachten Mitspieler:
schoßfeste Salate verschiedenster Art, Frühkohlarten, Rote Beete, Mangold und auch Porree werden meist als Jungpflanzen gepflanzt. Zucchini und Gurken aus erster Pflanzung im Mai sind oft schon in ihrer Vitalität durch Pilzerkrankungen gemindert, oder einfach am Höhepunkt ihrer Ertragsleistung, so dass ein Nachbau dieses schnellwüchsigen Gemüses durchaus Sinn macht; die jugendliche Wuchsfreude sichert eine reiche spätsommerliche Ernte.
Der letzte Satz Buschbohnen, schoßfester Spinat und Winterrettich werden besser gesät und sichern uns einen gefüllten Erntekorb im abnehmenden Jahr.
Und – vergessen wir die Düngung nicht; die nachgebauten Pflanzen sind für eine gute Nährstoffversorgung dankbar: ein guter Kompost, oder handelsübliche organische Dünger sind vor allem bei Starkzehren angesagt.