so nennen die Hawaiianer die Plumeria.
Pagodenbaum, Tempelbaum, Jasminbaum oder Frangipani sind bei uns ebenso verbreitete Namen für diese außergewöhnliche Sukkulente; Worte, deren Klang die Phantasie auf Reisen schickt. Ihren Ursprung findet die Plumeria wahrscheinlich in Mittelamerika und der Karibik.
Heute ist sie aber beinahe über den gesamten Polynesischen Raum verbreitet, wo sie zu stattlichen Bäumen von sechs bis acht Metern Höhe heranwächst. Benannt wurde diese Gattung nach dem französischen
Botaniker Charles Plumier (1646-1704). Joseph Pitton de Tournefort (1656-1708), selbst Forschungsreisender und Botaniker, war ein Freund von Plumier. Ihm zu Ehren – und um so Plumier seinen großen Respekt
vor dessen Arbeit zu zeigen – benannte er diese neu entdeckte Pflanze „Plumieria“. Heute akzeptiert sie aber weithin die ganze Welt unter Plumeria.
Plumeria gehört zur Familie der Apocynaceae, zu deutsch Hundsgiftgewächse. Sie ist in allen(!) Teilen giftig. Also Vorsicht im Umgang mit dieser wunderschönen Pflanze. Verwandt mit der Plumeria sind unter anderem auch: Nerium oleander (Rosenlorbeer), Adenium obesum (Wüstenrose), Trachelospermum jasminoides (Sternjasmin), Mandevilla-Arten (Brasilianischer Jasmin), Catharanthus roseus (Madagaskar-Immergrün) und Carissa grandiflora (Natalpflaume).
Plumeria haben es gerne warm und sonnig. Ein heller, gut temperierter Platz ist für sie der Beste. Die Plumeria verträgt keine Staunässe und auch keine direkte Zugluft. Im Sommer – eigentlich schon ab Mitte Mai – kann man
sie ruhig ins Freie stellen und dann auch gerne vollsonnig. Abhängig von den Wetterverhältnissen kann sie dort bis ca. Ende Oktober bleiben. Als Pflanzerde eignet sich am besten ein strukturstabiles,
gut gepuffertes sowie durchlässiges Kübelpflanzensubstrat. Regelmäßiges Gießen ist besonders im Sommer wichtig, im Normalfall gießt man einmal pro Woche. Wenn man sich unsicher ist, sollte man die Fingerprobe machen. Sie wird eher durch zu viel gut gemeintes Gießen faulen als an zu wenig Wasser vertrocknen.
Die Bewässerung und Düngung sollte grundsätzlich eher sparsam und Phosphor-Kali-betont erfolgen. Ab April eine Düngung im Monat reicht; ab Mitte August sollte zur besseren Ausreife die Düngung eingestellt und die Bewässerung reduziert werden. Wenn die Plumeria zu ihrer Ruhephase ansetzt und als sichtbares Zeichen dann ihre Blätter verliert (keine Angst, das ist normal) sollte – wenn überhaupt, nur mehr sehr achtsam gegossen werden.
Symbolik
Die Plumeria hat in den asiatischen Ländern besondere Bedeutung. Die Buddhisten, Hindus und Moslems sehen in dieser Pflanze ein Symbol der Unsterblichkeit. Sie gilt als Sinnbild
von Tod und Wiedergeburt. Man findet sie daher häufig in Tempelanlagen und auf Friedhöfen. Plumerias blühen in den Tropen fast ganzjährig. Ihre Blüten verströmen einen umwerfenden Duft.
Nicht zuletzt aus diesem Grund werden sie auch für die berühmten hawaiianischen Blütenkranze, die Leis, verwendet. Im alten Hawaii wurden Leis als ein Symbol von Rang oder Klasse getragen – ein hoher Alii (Häuptling) konnte so z.B. mit einem komplexen Lei, verarbeitet nach einem bestimmten Muster geehrt werden. Ein Lei kann auch ein wichtiges Ereignis symbolisieren und z.B. nach einer Geburt, eines Todesfalles, Friedensabkommens oder Kriegsgewinnes überreicht werden. Ein Lei kann auch bei religiösen Zeremonien getragen werden, oder um die Götter um Sicherheit beim Fischfang oder Bootsfahrten zu bitten, oder
um für eine reiche Ernte zu bitten. Verschiedene Blumen und Pflanzen haben unterschiedliche Bedeutungen und wurden dementsprechend benutzt. Duftende Leis, wie z.B. der Pikake Lei, sind ein Genuss für die Sinne und schaffen ein Gefühl des Willkommenseins.
Frangipani
Um diesen Umgangsnamen der Plumeria ranken sich viele Legenden. Wurden sie nach ihrem Entdecker, dem Botaniker Mercutio Frangipani, Ende des 15. Jahrhunderts benannt oder nach dem berühmten italienischen Grafen und Parfumeur Frangipani, aus dem 12. Jahrhundert, dessen gleichnamiges Parfum die damalige Welt bezauberte. Graf Frangipani, steckte sich immer die Blüten der Plumeria in seine Handschuhe um sie zu parfümieren. Letzten Endes ist es egal, aber das Frangipani hat nicht nur die Parfumindustrie, sondern auch viele Blumenfreude begeistert und so findet es sich in unserem Kulturkreis in vielen Wintergärten wieder.